PAULA MODERSOHN-BECKER UND IHRE WEGGEFäHRTINNEN – DER UNTEILBARE HIMMEL

Sonderausstellung zum 150. Geburtstag der Künstlerin
29. Juni 2025 bis 18. Januar 2026

In vier Museen des Museumsverbundes (Große Kunstschau, Barkenhoff, Haus im Schluh, Worpsweder Kunsthalle) würdigt Worpswede 2025/26 die heute bei weitem berühmteste Kunstschaffende, die das Künstlerdorf hervorgebracht hat: Paula Modersohn-Becker. Sie wird am 8. Februar 1876 in Dresden geboren und stirbt am 20. November 1907 im Alter von nur 31 Jahren in Worpswede an einer Embolie.

Eröffnung
Paula Modersohn-Becker und ihre Weggefährtinnen
Sonntag, 29. Juni 2025 um 12.00 Uhr
in der Zionskirche Worpswede

Die vier Worpsweder Museen sind am Eröffnungstag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Näheres finden Sie hier:
https://www.worpswede-museen.de/kommende-ausstellungen-de

Barkenhoff:
Verwandte Seelen
Paula Becker und Clara Westhoff

Paula Becker und Clara Westhoff lernen sich 1898 als junge Malschülerinnen in der Künstlerkolonie Worpswede kennen. Dies ist der Beginn einer von Höhen und Tiefen geprägten Freundschaft. Die beiden jungen Frauen suchen nach künstlerischer Selbstbestimmung und einer eigenen Ausdrucksform – Paula Becker in der Malerei, Clara Westhoff in der Plastik. Die Ausstellung im Barkenhoff zeigt das künstlerische und persönliche Werden der beiden Künstlerinnen anhand ausgewählter Werke und wegweisender Stationen ihres Lebens. Im Mittelpunkt stehen Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen, ergänzt um historische Fotografien und Originaldokumente sowie Zitate der Künstlerinnen.

Große Kunstschau:
Zukünftiges schaffen
Zeitgenossinnen damals und heute

Paula Modersohn-Becker teilt das Ziel, Künstlerin zu werden, mit zahlreichen jungen Frauen ihrer Zeit. Das Leben und Arbeiten in einer Künstlerkolonie bietet ihnen Raum zur künstlerischen Entfaltung. Viele von ihnen ergänzen ihre Ausbildung mit Studienaufenthalten in Paris, wo sie der dortigen Avantgarde begegnen. Die Ausstellung verfolgt die Lebenswege von Künstlerinnen um 1900. Sie thematisiert die engen Wechselbeziehungen zwischen ihrer künstlerischen Produktivität und ihren gesellschaftlichen Rollen als Frau, Ehefrau und Mutter.

Zeitgenossinnen von heute reflektieren die akute Relevanz dieser Themen, darunter Anahita Razmi, Stipendiatin des Museumsverbundes und der Künstlerhäuser Worpswedes, die Bezüge zum Kampf der Frauen um Selbstbestimmung im Iran herstellt.

Worpsweder Kunsthalle:
Frei und unabhängig
Ottilie Reylaender

Ottilie Reylaender kommt 1898 als Malschülerin nach Worpswede. Hier trifft sie auf Paula Becker und ist fasziniert von deren Entwicklung. Geprägt von der Sehnsucht in die Ferne führt ihr Weg über Rom, Paris bis nach Mexiko, wo sie 17 Jahre verbringt, bis sie 1927 nach Berlin zurückkehrt.

Im Fokus der Ausstellung stehen zentrale Themen und Motive Ottilie Reylaenders, wie Selbst- und Doppelbildnisse, Landschaften sowie Mutter-Kind-Darstellungen, die in den Kontext zu Arbeiten von Paula Modersohn-Becker gestellt werden. Sie verdeutlichen eine Annäherung aber auch eine Weiterentwicklung. Es ist eine Künstlerin zu entdecken, die auf der Höhe der Zeit malt und es wagt, ein freies Leben jenseits gesellschaftlicher Konventionen zu leben.


Haus im Schluh:

Befreite Muse
Martha Vogeler

Martha Vogeler löst sich aus der Künstlerehe mit Heinrich Vogeler und lebt ab 1911 mit dem Literaten Ludwig Bäumer eine neue Liebe. Diese Entscheidung ist der erste Schritt in ihre Unabhängigkeit. 1920 gründet sie eine eigene Lebens- und Wirkungsstätte für sich und ihre Töchter: das Haus im Schluh. Mit ihrer eigenen Kunst und Arbeiten von jungen Malerinnen und Malern, mit Weberei und Vermietung von Gästezimmern schafft sie die Basis für ein auch finanziell unabhängiges Leben.

Das Haus im Schluh präsentiert die künstlerische Arbeit Martha Vogelers inmitten der Werke ihres Ehemannes und zeigt ihr soziales und kulturelles Engagement. Mit Fotos, Schrift- und Tondokumenten entsteht ein lebendiges Bild ihres Wirkens in Worpswede.

Paula Modersohn-Becker
Die Wegbereiterin

»Ich fühle, dass die Zeit bald kommen wird, in der ich mich nicht mehr dafür schämen und schweigen muss, sondern stolz darauf sein kann, eine Malerin zu sein.«

Paula Modersohn-Becker (1876–1907) war eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Moderne und eine Schlüsselfigur in der Worpsweder Künstlerkolonie. Als eine der ersten Frauen, die sich intensiv mit der Selbstdarstellung und der Rolle der Frau in der Kunst auseinandersetzte, hinterließ sie in ihrem kurzen Leben etwa 750 Gemälde und 2.000 Zeichnungen.

(Worpsweder Museumsverbund)

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